Türkei-REACH: Vorregistrierungen verzögern sich

Aufgrund von IT-Problemen verzögern sich die Vorregistrierungen von Stoffen im Rahmen der türkischen REACH-Verordnung (KKDIK). Die Verordnung trat Ende 2017 in Kraft. Der Plan sieht vor, dass bis Ende nächsten Jahres die Vorregistrierungen abgeschlossen sein sollten; im Jahr 2023 müssen alle Stoffe registriert sein.
Das Informationsportal „ChemicalWatch“ zitiert den KKDIK-Ausbildungsleiter des Fachverbands der türkischen chemischen Industrie (Turkish Chemical Manufacturers Association, TKSD) Mustafa Bagan, der durch das ständige Abschalten des IT-Portals von einem ernsthaften Problem spricht. Bis zu einem Jahr könnten sich die Vorregistrierungen dadurch verzögern.

Der Verband der Europäischen Chemischen Industrie hatte bereits im Vorfeld moniert, dass die für die Eingabe der Stoffdaten erforderliche Software des türkischen Ministeriums (KKS) nicht kompatibel mit dem REACH-IT-Tool IUCLID sei. Dadurch stürzt das Programm ständig ab.

Der Zugang zu KKS erfolgt über das Hauptinformationsportal der Regierung, turkiye.gov.tr. Allerdings laufen über dieses Portal Bürgeranfragen zu vielen Themen wie Sozialversicherung, Bildung und Verkehr. Selbst ein kleiner Fehler oder ein Software-Update könne, so Melih Babayigit, Geschäftsführer unseres türkischen Partners CRAD, das IT-Tool KKS lahmlegen. Folgerichtig gebe es bei Neueinträgen, zu denen auch Stoffe über 1 Tonne gehören, bislang erst weniger als 1.500 Vorregistrierungen. Erwartet hatte man laut Babayigit rund 8.000.

Für die Unternehmen ist ein zügiger Abschluss der Vorregistrierungen wichtig. Erst wenn diese vorliegen, können Unternehmensvertreter in den SIEFs (Substance Information Exchange Foren) über den Erwerb der für türkische Registrierungen notwendigen Daten verhandeln.

Sind Sie auf dem türkischen Markt tätig? Wenden Sie sich bei Fragen gerne an uns unter sds@kft.de.

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