Nanopartikel wirken krebserzeugend und erbgutverändernd

Nano-Objekte stehen im Verdacht, bei gleicher Masse toxischer zu sein als feine Stäube der gleichen Zusammensetzung. Nanopartikel haben eine Größe zwischen einem und einhundert Nanometern. Ein Nanometer entspricht der Größe von einem Milliardstel Meter. Zum Vergleich: Ein Haar ist durchschnittlich 50.000, ein DNA-Strang dagegen zwei Nanometer dick.

Es gibt inzwischen mehr als 100 Publikationen zur Nanotoxikologie. Allerdings ist die Datenlage sehr heterogenen, weil die untersuchten Objekte – deren Zusammensetzung, Gestalt und Oberfläche – sowie Studiendauer und untersuchte Effekte sehr unterschiedlich sind. Dies erschwert eine sichere toxikologische Bewertung.

Fraunhofer-Forscher haben im Auftrag des Umweltbundesamts die Datenbank “Particle and Fiber toxicity” – kurz PaFtox – entwickelt. Dadurch lassen sich die Daten der einzelnen Studien besser vergleichen, und eine Bewertung der Toxizität von Nano-Objekten wird möglich.

Die Forscher werteten mehr als 100 Studien aus, die mit Carbon Black, Siliziumdioxid, Metallen oder Metalloxiden an Nagern durchgeführt wurden. Ergebnis: Nano-Objekte lösten schneller und in viel niedrigeren Dosen Lungenentzündungen aus als entsprechende Teilchen im Mikromaßstab. Silber zeigte das höchste toxische Potenzial.

Weiterhin ging aus den Studien hervor, dass eine chronische Entzündung ein Vorläufer von Krebs sein kann. Die Wissenschaftler regen an, Nanomaterialien künftig zu gruppieren – und zwar anhand ihres Potenzials Entzündungen zu verursachen.

Die komplette Studie ist nur in englischer Sprache erhältlich. Sie können sie sich herunterladen unter http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/carcinogenicity-mutagenicity-of-nanoparticles

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