Experten diskutieren über Plattform für Stoffdaten

Die Diskussionen rund um die Entwicklung einer Plattform für den Handel und Austausch von Stoffdaten nehmen Fahrt auf. Im Rahmen der richtungsweisenden Konferenz „EU Chemicals Policy 2030“ – Building on the past, moving to the future“ Ende Juni 2019 in Brüssel tauschten sich Vertreter der EU, der ECHA, der Industrie und Verbände über die Möglichkeit aus, eine Art „Netflix of data“ zu schaffen – eine kostenpflichtige Plattform, über die Nutzer Zugang zu Studien- und Stoffdaten erhalten. Ausrichter der Konferenz waren die EU-Kommission und das dänische Umweltministerium.

Nach Meinung der Experten könne nur über eine solche Plattform eine einheitliche Risikobewertung und ein seriöses Risikomanagement sichergestellt werden. Die Plattform würde Unternehmen den Datenzugriff ermöglichen und ihnen die Stoffregistrierung etwa in Ländern mit einer REACH-ähnlichen Gesetzgebung wie Südkorea oder der Türkei wesentlich erleichtern.

Sylvie Lemoine, Product Stewardship Director von CEFIC, ist vom Projekt angetan; allerdings sei es zu früh, Aussagen über konkrete Pläne zu machen, sagte sie auf der Konferenz. Ähnlich offen und positiv steht ECHA Direktor Björn Hansen der Plattform-Idee gegenüber. Das Problem seien weniger die Daten; diese seien vorhanden. Vielmehr müsse das Wissen nun koordiniert und den verantwortlichen Stakeholdern zugänglich gemacht werden. Hansen schlug beispielsweise vor, wissenschaftliche Veröffentlichungen in Zeitschriften im IUCLID-Format zusammenzufassen.

Gleichzeitig appellierte er, Informationen aus Tierversuchen und in-vitro Tests besser zusammenzuführen. In der Praxis könnte das so funktionieren: Wird eine Substanz getestet, soll parallel eine Probe an die Gemeinsame Forschungsstelle der EU (Joint Research Centre, JRC) geschickt werden. Dort könnten Wissenschaftler toxikogenomische Daten gewinnen und diese mit Daten aus Tierversuchen vergleichen.

Die EU hat Hintergrundberichte der Konferenz zur Verfügung gestellt.

Wir unterstützen Unternehmen seit Jahren bei der Stoffregistrierung im Rahmen von SIEF. Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns gerne an unter reach@kft.de.

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