ECHA erhöht Schlagzahl beim Prüfen der REACH-Dossiers

ECHA möchte künftig viermal mehr REACH-Dossiers prüfen als bislang. Das hat die Agentur in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Laut REACH-Verordnung, Artikel 41, Punkt 5, sind die ECHA-Verantwortlichen dazu verpflichtet, fünf Prozent der REACH-Dossiers auf Gesetzeskonformität und Vollständigkeit der Daten zu überprüfen. Dementsprechend hat die Behörde in den vergangenen zehn Jahren rund 2.700 Dossiers eingesehen und kontrolliert.

Der Aktionsplan, den die ECHA im Juni 2019 veröffentlichen möchte, sieht vor, bis zum Jahr 2027 alle registrierten Stoffe im Tonnageband größer eine Tonne zu überprüfen. Handlungsbedarf besteht allemal wie der Ende Februar veröffentlichte ECHA-Bericht zeigt. Laut diesem Bericht sind drei von vier geprüften Dossiers unvollständig.

Zu einem vergleichbaren Ergebnis kam ein deutsches REACH-Compliance-Projekt. Dabei hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) mehr als 3.800 REACH-Dossiers durchgesehen – mit dem ernüchternden Ergebnis: Im Tonnageband größer 1.000 Tonnen war mehr als jedes dritte Dossier nicht gesetzeskonform, im Tonnageband 100-1.000 Tonnen knapp jedes fünfte.

Die ECHA betont in ihrer Meldung, dass sie bei Verstößen nicht befugt ist, den Unternehmen den Marktzugang für die betreffenden Stoffe zu verwehren. Vielmehr seien an dieser Stelle die nationalen Behörden gefordert. ECHA-Direktor Björn Hansen richtet sein Appell daher immer wieder an die Länder und verantwortlichen Unternehmen, zu handeln. In seinem Beitrag im ECHA Newsletter Ausgabe 2-2019 betonte er, wie wichtig fundierte Stoffdaten sind. Nur wenn solche Daten vorhanden sind, können die Unternehmen die passenden Risikomanagement-Maßnahmen treffen.

Benötigen Sie Unterstützung bei der Registrierung eines Stoffes? Melden Sie sich gerne unter reach@kft.de.

 

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