Chemikalienrechtliche Bestimmungen in Südostasien – Dr. Tobias Eger als Redner auf dem Lexxion-Seminar „Internationales Chemikalienrecht“

Der Lexxion-Verlag hat Dr. Tobias Eger als Redner zum Seminar „Internationales Chemikalienrecht“ am 26. und 27. September 2019 in Frankfurt eingeladen. Der KFT-Ostasienexperte referiert über die neuesten chemikalienrechtlichen Entwicklungen in Malaysia, Vietnam und auf den Philippinen.

Der Chemiemarkt in Asien wächst nach wie vor. Allerdings hat das Wachstum aufgrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China an Dynamik eingebüßt. China und Japan zählen jedoch nach wie vor zu den Treibern, und davon profitieren auch andere Nationen wie Korea, aber gerade auch die Nationen in Südostasien. Nicht zuletzt wegen der Zunahme an Unfällen übernehmen diese Länder nach und nach komplexe Chemikalienregulierungen nach dem Vorbild von REACH. Unternehmen, die in diesen Märkten tätig sind, müssen diese Bestimmungen kennen und beachten.

Welche Vorgaben die Länder Malaysia, Vietnam und die Philippinen machen, darüber berichtet Ostasien-Spezialist Dr. Tobias Eger in seinem Vortrag.

Für Malaysia gelten beispielsweise für gefährliche Chemikalien seit 2013 die CLASS Regulations (Classification, Labelling and Safety Data Sheet of Hazardous Chemicals). Sie legen die Anforderungen an die Gefahrenkommunikation fest. Bis Ende des Jahres sollen diese Bestimmungen ergänzt werden. Danach benötigen Unternehmen künftig von der zuständigen Behörde (Department of Occupational Safety and Health’s, Dosh) einen Letter of Approval. Erst dann dürfen sie die betreffenden Stoffe einführen.

Eine Besonderheit ist in Malaysia, dass Sicherheitsdatenblätter (SDS) und Etiketten in englisch und malaysisch (offizielle Landessprache: Bahasa Malaysia) zu verfassen sind und SDS regelmäßig zu aktualisieren sind. Ferner müssen ansässige Unternehmen jährliche Berichte über ihre Sicherheitsvorkehrungen bei den Behörden einreichen.

Vietnam hat in den vergangenen Jahren ein nationales Chemikalieninventar (national chemical list) aufgebaut, das aktuell 31.745 Stoffe enthält. Die Liste ist zwar veröffentlicht, aber noch in keinem Gesetzestext verankert. Unternehmen sind nun aufgerufen, diese Liste zu ergänzen.

Eine Besonderheit sind die Anforderungen an die Informationen der Etiketten. In Vietnam sind sowohl die Einstufung nach GHS (aktuell UN GHS 3. Rev.) als auch die Vorgaben entsprechend dem „Law on Good Labeling“ verpflichtend.

Auf den Philippinen sind die Stoffe je nach Risiko, das von ihnen ausgeht, in unterschiedlichen Registern gelistet.

  • registrierte Chemikalien (Philippine Inventory of Chemicals and Chemical Substances, PICCS)
  • beschränkte Chemikalien (Philippine Priority Chemicals List, PCL)
  • verbotene Chemikalien (Philippine Chemical Control Order, CCO)

Im März 2019 hat die Umweltbehörde die Auflagen der PCL-Stoffe verschärft. Seitdem benötigen neben Importeuren und Herstellern auch Händler ein Zertifikat. Damit möchten die Philippinen die Warenströme vom Import zum Endverbraucher besser überwachen.

Wenden Sie sich bei Fragen zum Thema gerne an uns unter sds@kft.de.

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